Ökolandwirtschaft, Qualität und Verbraucherverhalten.
Durch sinkende Preise und stagnierendem Umsatz geraten immer mehr Bio Höfe in eine existenzbedrohende Lage. Zwar stieg der Umsatz mit Ökoprodukten 2002 um etwa 10%; doch um diesen Satz ist
auch die ökologisch bewirtschaftete Fläche (jetzt 700.000 ha= 4% der landw. Nutzfläche) gestiegen. Dabei erhöhte sich die Anzahl der Betriebe lediglich um 7% mit einem jetzigen Anteil von 3,6%. Die Preise gaben im
ökologischen Landbau bei Milch um 10-20%, bei Brotweizen um 6-10% und bei Futtergetreide sogar bis zu 20% nach. Bei Fleisch zeichnen sich ähnliche Werte ab. Verstärkt kommen Bioprodukte aus anderen EU Ländern zu
günstigeren Preisen auf den deutschen Markt. Bei unseren Nachbarn herrscht ein niedrigerer Biostandart und am Bio Gütesiegel sind die Unterschiede nicht erkennbar.
Während viele Lebensmittelläden über rückläufige Umsätze klagen, kaufen immer mehr Menschen ihre Nahrungsmittel bei Discountern; denn zwischen billiger Ware und schlechter Qualität sehen
rund 80% der Käufer keinen Zusammenhang. Etliche sind sogar davon überzeugt, dass bei den Discountern die Waren besonders frisch sind, da hier die Produkte besonders schnell umgesetzt werden. Aldi und Lidl
wollen jetzt verstärkt in das Frischfleischangebot in abgepackter Form einsteigen. So testet Aldi Nord derzeit in einem Achtel seiner 2300 Filialen, während Lidl aus dem Stand heraus den bisherigen Marktführer Penny
=6% Marktanteil) um 1% überholt hat. Die durchschnittlichen Preise betragen nach einer Erhebung für 1 Kilo Schweineschnitzel beim Discounter knapp 6 €, im Supermarkt 6,15 € und beim Metzger etwa
8,50 €. Leider sind auch gegenüber 2001 deutlich weniger Menschen davon überzeugt, dass landwirtschaftliche Produkte zu billig sind.
Bei einer Untersuchung von Erdbeeren auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln gab es in Baden Württemberg einige Überraschungen: von 86 ausländischen
Erdbeerproben wurden 14 Proben -und hier besonders bei Früherdbeeren bis Mitte Mai- beanstandet, da die zulässigen Höchstmengen an Rückständen überschritten waren. Insgesamt wurden bei den ausländischen Erdbeeren 55
verschiedene Wirkstoffe festgestellt. bei 34 deutschen Erdbeerproben wurden dagegen nur 14 verschiedene Mittel festgestellt und die Höchstmengen waren in keinem Fall
überschritten
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