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BSE, MKS, Landwirtschaft und.....

Aktuelles im August 2002

Die EU- Kommission hat einen Bericht über die BSE Testergebnisse des Jahres 2001 veröffentlicht. Danach waren von 10.000 getesteten Rindern EU-weit 2,5 Tiere an BSE infiziert.
Den höchsten Anteil  hat England mit 123,2 auf 10.000 getestete Rinder. Es folgen Portugal mit 29,2 und Irland mit 3,6 Fälle je 10.000 getestete Rinder. In Deutschland beträgt dieser Anteil 0,4 wie auch in den Niederlanden und in Finnland.
In Österreich liegt der Satz für 2001 bei 0,04 und in Luxemburg und Schweden gibt es 2001 keine BSE Fälle.

EU-weit sind 0,36 Rinder bei normaler Schlachtung im BSE Test positiv aufgefallen, während bei den “Risikotieren” dieser Anteil bei 9,74 je 10.000 Rinder liegt. In der EU sind 2001 insgesamt 8,156 Mio. Rinder auf BSE getestet worden- etwa 6% davon sind “Risikotiere”. Von den deutschen 125 BSE Fällen in 2001 sind lediglich 50 bei der amtlichen Fleischuntersuchung festgestellt worden.

75% aller englischen BSE Tiere aus 2001 sind zwischen 1993 und 1995 geboren, während in der übrigen EU 82% aller BSE-Positivfälle zwischen 1994 und 1996 geboren sind. Der Vergleich für das Geburzsjahr 1996 sieht noch gravierender aus: 2% BSE in England und 23% in der übrigen EU.

Doch Vorsicht mit dieser Zahlenspielerei; denn in absoluten Zahlen bedeutet das bezogen auf 10.000 im Jahre 2001 getestete Rinder:

  • der Anteil der britischen BSE Rinder (1996 geboren) beträgt 2,5 Tiere
  • in der übrigen EU beträgt diese Quote 0,6 Tiere

In Kürze- Monat August 2002

Italien meldet den 71. BSE Fall  und Polen den 2.
Dänemark hat einem weiteren BSE Fall, den 10., bei einer nach Portugal exportierten Kuh.

Frankreich meldet weitere 19 BSE Fälle. In 2002 sind es jetzt 175 und  seit 1991 sind insgesamt 390 registriert.

Ein gemeldeter MKS Verdachtsfall in den Niederlanden hat sich nicht bewahrheitet..

Die bestätigten deutschen BSE Fälle sind um 14 auf 204 gestiegen-
davon sind 72 in diesem Jahr aufgetreten.

Am 22. September sind bei uns Bundestagswahlen. Eine Legislaturperiode neigt sich dem Ende. Was hat sie gebracht?

Als Landwirt bin ich nicht begeistert von den Ergebnissen der vergangenen 4 Jahre. Meine Erwartungen in Rot-Grün sind arg enttäuscht worden.

Da ist einmal der Kanzler, der im Herbst 2000 die am Weltmarkt wettbewerbsfähige deutsche Landwirtschaft durch entsprechende Strukturen fordert. Monate später im Zusammenhang mit BSE genau das Gegenteil- die Landwirtschaft soll auf BIO umsteigen und dann im Februar 2002 folgt ein erneuter Richtungswechsel. Ein Zick-Zack-Kurs in Sachen Landwirtschaftspolitik!

Dann haben wir eine -auch für Landwirtschaft mit zuständige- Ministerin, die für meinem Beruf mehr Verordnungen erlassen hat, als ihre Vorgänger es in je einer Amtszeit geschafft haben. “Klasse statt Masse” lautet der Slogan; doch wie sieht es damit im eigenen Hause in Berlin aus? Viele Erlasse bringen noch keine “Klasse”. So war in diesem Zusammenhang in einem Zeitungskommentar das bekannte Wilhelm Busch Zitat zu lesen: ”Sofern man von der Sache nichts versteht, das Mundwerk um so schneller geht!”

20% Bio bis 2010 ist das Ziel dieser Politik; doch der Verbraucher setzt andere Maßstäbe. Er möchte preisgünstige Nahrung und ist von der Qualität herkömlicher Produkte überzeugt. Er kauft deshalb weiter im Supermarkt und selten im Bioladen. Da werden auch weitere finanzielle Hilfen für Biobauern auf Kosten der übrigen Landwirtschaft keine Änderung herbeiführen.

Die Futtermittelskandale der jüngsten Zeit werden zwar lauthals an den Pranger gestellt, doch mehr passiert auch nicht. Die Verantwortlichen kommen ungeschoren davon. Die Landwirte, ob Bio oder andere, sind die Leidtragenden, aufgrund zusätzlicher Verunsicherung der Verbraucher gehen die Preise für deren Produkte weiter in den “Keller”.

Dazu an dieser Stelle einige Beispiele:
vor 50 Jahren konnte ich für den Gegenwert einer verkauften dt (100 kg) Brotgetreide 880 Brötchen kaufen, heute sind es noch 35.
damals arbeitete für die gleiche Menge ein Maurergeselle 40 Stunden auf meinem Hof, heute sind es noch 12 Minuten.

Bestimmen Sie die zukünftige Politik in unserem Lande mit,
gehen Sie am 22. September 2002 zu Wahl!

  Ich wünsche Ihnen schöne Tage. Schauen Sie wieder vorbei!

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