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BSE, MKS, Landwirtschaft und.....

Aktuelles im Januar 2002

In Großbritannien ist seit dem 30.9.2001 kein MKS Fall mehr aufgetreten. Bis Mitte Februar 2002 sollen die letzten Risikogebiete aufgehoben werden, und die EU müßte dann das Land für “seuchenfrei” erklären.
Die britische Landwirtschaftsministerin hat inzwischen zugegeben, dass das MKS Virus schon einige Wochen vor dem offiziellen Termin am 20.2.2001 auf 43 Farmen ausgebrochen war, und von hier über große Entfernungen bis nach Frankreich und in die Niederlande verschleppt worden war (ich berichtete bereits an dieser Stelle darüber).
Auf 2030 britischen Farmen ist MKS festgestellt und auf 9677 Farmen sind aus diesem Grund Tiere gekeult worden. Insgesamt wurden 3,2 Mio. Schafe, 595.000 Rinder, 142.000 Schweine, 2000 Ziegen und 300 andere Tiere vernichtet. Dazu kommen 2 Mio. Tiere, die durch das “Verbringungsverbot” aus Tierschutzgründen getötet wurden. Nicht eingerechnet sind eine Vielzahl von getöteten Jungtieren.

Auf der Insel sind im Jahre 2001 20 Menschen an vCJD verstorben. Im Jahr zuvor waren es 28, 1999=15, 1998=18 und 1997=10. Insgesamt hat diese Krankheit bisher 104 Opfer gefordert. Ein Anstieg ist nicht festzustellen!
Forscher gehen davon aus, dass auch Schafe an BSE erkranken und dass dieses Risiko für eine Übertragung auf den Menschen durch diese Tierart größer sein könnte als durch das Rind. Die Experten fordern deshalb aus Sicherheitsgründen Schaffleisch genauso zu untersuchen wie es beim Rind der Fall ist.

Für Aufregung in unserem Land sorgten Meldungen über ein BSE Labor in Passau. Danach sollen in einer Zweigstelle des Betriebes in Mittelfranken 39.500 BSE Tests ohne Genehmigung durchgeführt und zusätzlich 270 Rinder (nach Meldungen v. 29.1. waren es 46!!) nicht sachgerecht getestet worden sein.
Das Fleisch von diesen Tieren ist bereits im Handel und größtenteils verzehrt. Der Zweigbetrieb in Westheim wurde geschlossen. Die Geschäftsführerin ist davon ausgegangen, dass die Genehmigung für den Hauptbetrieb auch für die Zweigstelle gültig sei.
“McDonalds” konnte nicht ausschließen, dass in ihren Produkten Fleisch enthalten war, welches in diesem Labor geteste wurde. Deshalb sind am 14.1.2001 deutschlandweit alle Produktionschargen mit Rind- und Hackfleisch gesperrt worden. Das führte zu einem zeitweise totalem Ausverkauf dieser Waren in den Filialen.

Das erste Patent für BSE/CJD Bluttest ist dem britischen Biotechnologieunternehmen “Proteome Sciences” am 30.1.2002 in Australien erteilt worden. Ein Firmensprecher rechnet mit einem praxisreifen Einsatz in etwa 6 Monaten. Dann sollen Tierärzte und Humanmediziner BSE und CJD mittels einer einfachen Blutprobe diese Krankheiten an lebenden Organimen nachweisen können.

Fast zeitgleich hat die Firma Boehringer/Ingelheim ihre anfangs vielversprechende Forschung zur Feststellung von BSE am lebenden Tier eingestellt. Zur Begründung wurden ein Mangel an BSE-infiziertem Probenmaterial, sowie nicht genügend zuverlässige Testergebnisse genannt.

Zwei weitere Themen machen Schlagzeilen. Zum einen sind 27 to. mit Antibiotika verseuchte Garnelen in einem Cuxhavener Betrieb mit weiteren  Fischabfällen zu mehr als 1000 to. Fischmehl verarbeitet worden. Während die Belastung im Urprodukt mit 0,1 Mikrogramm/kg knapp über die Nachweisgrenze lag, konnte im Fischmehl das Antibiotikum nicht mehr nachgewiesen werden.
Belastend ist zusätzlich, dass Meldungen über diesen Vorfall nur schleppend auf dem Behördenweg weiter geleitet wurden. So soll alleine der Gang durch das Verbraucherministerium mehr als eine Woche gedauert haben.
Vor knapp einem  Jahr wurden aus diesen Gründen in Zusammenhang mit BSE zwei Minister/In ausgewechselt:

Nach einem Urteil des Bundesgerichtshofes ist das Schächten von Tieren in Deutschland zulässig. Allerdings ist dazu eine Ausnahmeregelung nötig.
In unserem Land müssen alle Tiere vor dem Schlachten betäubt werden. Das geschieht bei Schlachtrindern in den meisten Fällen durch den Bolzenschuß, der, sachgerecht ausgeführt, nachgewiesenermaßen innerhalb zwei Millisekunden zum Hirntod führt. Bei Schlachtschweinen wird oft die Elektrobetäubung eingesetzt

Frau Künast sieht das Urteil des Verfassungsgerichtes als wichtige Entscheidung zum Verhältnis von Tierschutz und Religionsfreiheit. Sie sieht in einem fachlich korrekt durchgeführtem Schächten keinen entscheidenen Widerspruch zum Tierschutz.

Man hat mir einen Diskussionsbeitrag eines Chirurgen zu diesem Thema zugeschickt, der eine andere Meinung vertritt, und den ich untenstehend ausschnittsweise veröffentliche, ohne den Wahrheitsgahlt beurteilen zu können. Bilden Sie sich Ihre Meinung, aber ich möchte noch darauf hinweisen, dass die folgenden Zeilen etwas schaurig zu lesen sind.......

Zitat eines Facharztes für Chirurgie zum Thema “Schächten” von Mitte Januar 2002:

"Wenn die Schächtung am gefesselten und niedergeworfenen Tier entsprechend den Vorschriften durch einen Schnitt mit einem scharfen Messer vorgenommen wird, durchtrennt man zunächst die vordere Halshaut. Dann folgen die vorderen Halsmuskeln, die Luftröhre und die Speiseröhre. Jeder Mediziner oder Anästhesist mit operativer Erfahrung weiß, wie schmerzempfindlich Luftröhre und Speiseröhre sind, besonders aber der betroffene Kehlkopf, deren Verletzung selbst bei tiefer Narkose noch zu schweren reflektorischen Atemstörungen und Kreislaufreaktionen führt. Danach werden die darunter und seitlich liegenden, mit spezifischer Sensitivität ausgestatteten beiden Halsschlagadern, die eine relevante Gesamtreaktion auf Blutdruck und Kreislauf haben, durchschnitten.

Daneben werden auch die Nervi accessori und der Vagus sowie das gesamte sympathische Nervensystem und die das Zwerchfell motorisch versorgenden Nervi phrenici durchtrennt. Hierdurch kommt es zu einem immobilen Zwerchfellhochstand mit stärkster Beeinträchtigung der Lungenatmung, so dass das Tier neben seinen unerträglichen Schnittschmerzen auch noch zusätzliche Todesangst durch Atemnot erleidet. Diese Atemnot versucht es durch
Hyperventilierung des knöchernen Thorax vergeblich zu kompensieren, was weitere Schmerzen verursacht und zu schmerzhaft-angstvoll aufgerissenen Augen führt.

Durch die angst- und atemnotbedingten verstärkten Atemreaktionen wird das Blut und der aus der Speiseröhre austretende Mageninhalt in die Lungen aspiriert, was zu zusätzlichen schweren Erstickungsanfällen führt. Während des langsamen Ausblutens thrombosieren und verstopfen vielfach die Gefäßenden der vorderen Halsarterien, so daß regelmäßig nachgeschnitten werden muß.

Und das alles bei vollem Bewußtsein des Tieres, weil beim "Schächtanschnitt" die großen, das Gehirn versorgenden Arterien innerhalb der Halswirbelsäule ebenso wie das Rückenmark und die 12 Hirnnerven nicht durchtrennt sind und wegen der knöchernen Ummantelung auch nicht durchtrennt werden können. Diese noch intakten Gefäße versorgen über den an der Basis des Gehirns liegenden Circulus arteriosus weiterhin das ganze Gehirn hoch ausreichend, so dass keine Bewußtlosigkeit eintritt.

Hängt man dann entsprechend den "Vorschriften" das Tier noch an den Hinterbeinen auf, so bleibt es infolge der noch ausreichenden Blutversorgung des Gehirns, des orthostatisch verstärkten Blutdruckes und des allgemein bekannten lebensrettenden physiologischen Phänomens, daß der blutende Organismus seine periphere Durchblutung zugunsten von Gehirn, Herz und Nieren bis auf Null reduziert, praktisch bis zum Auslaufen der letzten
Blutstropfen bei vollem Bewußtsein. Dies dauert bis zu 15 Minuten. Der Beweis hierfür wurde vielfach erbracht, indem man das Tier nach dem Ausbluten entfesselte. Mit der entsetzlich klaffenden Halswunde strebte es meistens voll orientiert bewegungsfähig und angstvoll dem Ausgang des Schlachtraumes zu und mußte durch den Bolzenschußapparat endgültig getötet werden."

In Kürze- Monat Januar 2002

Weitere 2 neue BSE Fälle meldet Frankreich, Italien einen zusätzlichen.
Belgien verzeichnet 4 weitere BSE-Fälle.
Die Schweiz meldet 5 neue BSE Erkrankungen, davon sind 2 Rinder nach dem Tiermehlverfütterungsverbot geboren. Insgesamt sind es 407 seit Nov. 1990. 42 Fälle waren es im Jahre 2001- 9 mehr als im Vorjahr, was sicher darauf zurückzuführen ist, dass in diesem Jahr 140.000 geschlachtete Rinder zusätzlich auf BSE untersucht wurden.
Der 2. BSE Fall wird aus Slowenien gemeldet und aus dem Nachbarstaat Tschechien sind 2 Scrapie Fälle zu verzeichnen.

Die bestätigten deutschen BSE Fälle sind um 17 auf 147 gestiegen.

                    

  Ich wünsche Ihnen schöne Tage. Schauen Sie wieder vorbei!

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