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BSE, MKS, Landwirtschaft und.....

Aktuelles im Mai 2002

 Der Nitrofen-Skandal ist aufgeklärt!
Mehr zu diesem Thema finden Sie unter Landwirtschaft.

Futtermittel Skandal verhindert.

Anfang Mai haben der EU Abgeordnete Friedrich Wilhelm Graefe zu Barendorf und der Kreistagsabgeordnete Gerd Coldewey, beide Bio-Bauern und Mitglied der “Grünen”, im Verbund mit dem WDR (“Plus Minus”) bewußt mit Tiermehl verunreinigte Futtermittelproben an die Lufas in Hameln und Oldenburg geschickt.
Die Proben fielen auf, und die Viehbestände der beiden Betriebe entgehen nur deshalb der Beschlagnahme und Tötung, weil das abgekartete Spiel in letzter Minute aufgedeckt wurde. Offensichtlich hofften die Bauern und der WDR auf negative Untersuchungsergebnisse, und der nächste Skandal hätte für Schlagzeilen gesorgt.
Mitte Mai meldet der hessische Landwirtschaftsminister Dietzel eine ähnlichen Aktion bei der Untersuchungsanstalt in Kassel. Auch hier haben zwei hessische Landwirte in Zusammenarbeit mit dem WDR mit Tiermehl versetzte Futterproben eingereicht, die  prompt auffielen und den Behördenapparat in Bewegung setzen. Der Minister hat über diese Vorfälle die Staatsanwaltschaft informiert.
Insgesamt wurden an 10 Labors manipulierte Proben eingeschickt. Die über 50€ teure Untersuchungen in Bonn wiesen Tiermehlkonzentrationen von 0,5 bis 4% auf. Dabei sind die Labors in der Lage Tiermehlverunreinigungen von unter 0,00001% nachzuweisen. Ein toter Vogel oder eine Maus zusammen mit einem Getreidehaufen vermahlen führt zu einem positiven Ergebnis.

Unangemessene Raktionen nach BSE.
(Bestandsaufnahme von 2 Mainzer Universitätsprofessoren im dt. Ärzteblatt)

Die beiden Mediziner sehen die Reaktionen auf den ersten BSE Fall in Deutschland im November 2000 als vollkommen überzogen an. An dieser Stelle einige Auszüge:

  • die bewiesene Infektiösität bei Mäuseexperimenten hat mit der Wirklichkeit wenig zu tun; denn kontaminiertes Rindfleisch werde wie beim Versuch mit Mäusen beim Menschen nicht direkt ins Gehirn gespritzt.
  • in deutschen Krankenhäusern sterben jedes Jahr an hauseigenen Infektionen jedes Jahr zwischen 10.000 und 40.000 Menschen. Die Krankenkassen wenden gerade 3,-€ pro Patient für die gesamte Infektionsdignostik am Mainzer Uniklinikum aus.
  • 8 Mio. Rinder sind in Europa bereits auf BSE getestet, über 2,85 Mio. allein im Jahre 2001 in Deutschland- jeder Test kostet etwa 50 €.
  • bei einem europäischen Rinderbestand von ca 40 Mio. Tieren existieren vermutlich 1000 klinisch gesunde, aber im BSE Test positive Rinder.

Nach den Worten der beiden Wissenschaftler überschreite die Sehnsucht nach Sicherheit oft die Grenzen der Rationalität. Wenn dann nichts passiert, muss ein Schuldiger gefunden und bestraft werden. Dabei werde eine der Urpflichten des Menschen vergessen: Wissen in Weisheit umwandeln.

Milliarden für Landwirte in den USA.

In den USA sollen die Farmer in den nächsten 10 Jahren mehr als 180 Milliarden Dollar an Subventionen erhalten. Der Senat hat diesem neuen Agrargesetz zugestimmt. Danach  werden für alle Getreidearten, außer für Reis, die produktbezogenen Ausgleichszahlungen um rund 70 angehoben. Wissenschaftler erwarten eine Ausdehnung der Weizenfläche in den USA um etwa 200.000 ha; denn trotz rückläufiger Preise rechnen die Experten mit einem deutlichen Anstieg der Bruttoerlöse dank der gestiegenen Subventionen. Allerdings werden etwa 60% der zusätzlichen Gelder an nur 10% der Farmer fließen. Einzelne Landwirte können Zuschüsse von bis zu 360.000 US Dollar im Jahr erhalten.

Sicherheit vor Prionen.

Eine Expertenkommission des Robert-Koch-Instituts warnt vor der Übertragung von vCJD bei chirurgischen Eingriffen im Hals-Nase-Ohren Bereich. Sie empehlen den HNO- Ärzten ihre Instrumente entsprechend zu desinfizieren; denn die Prion-Proteine sind offensichtlich deutlich resistenter gegen Hitze als andere Keime. Die herkömmlichen Verfahren seien deshalb nicht ausreichend

Alternative und konventionelle Landwirtschaft.
Eine Untersuchung von Prof. Janinhoff der Fachhochschule Bingen.

Die im Agrarbericht 2001 analysierten 150 Betriebe haben eine Durchschnittsgröße von 60 ha.
Daten, Zahlen & Vergleiche in Kürze:

  • 40 bis 80% höhere Erträge im Getreidebau und 25% höhere Milchleistungen bei konventionellen Betrieben
  • keine Pflanzenschutzmittel, wenig Mineraldünger und kaum Futterzukauf bei den Bio Landwirten; doch dagegen steht ein 30 bis 50%-iger höherer Arbeitsaufwand.
  • Bio-Erzeugerpreise liegen bei Weizen und Roggen etwa 2,5-fach höher, bei Obst und Gemüse mitunter bis zum 3-fachen über den konventionell erzeugten Lebensmitteln.
  • bei Fleisch und Eiern beträgt die Preisspanne 30 bis 50%, bei Milch nur 20% zugunsten der Bio-Bauern. Zu bedenken ist, dass hier die Direktvermarktung mit ihren besseren Preisen einen sehr hohen Anteil einnimmt.
  • durch preisgünstige Einfuhren von Bioprodukten aus Polen und Ungarn (hier kostet die Arbeitsstunde 2 bis 4 €) liegt der Gewinn eines Bio-Betriebes laut Agrarbericht  2000 und 2001 um 3500 € niedriger gegenüber den konventionellen Betrieben. Im Bericht 2002 steigt die Differenz auf 10300 €.
  • der Durchschnittsbiobetrieb erhält wie die konventionelle Vergleichsgruppe 21.000 € an Preisausgleichszahlungen der EU und weitere 11000 € für die “umweltgerechte” Bioproduktion. Bezogen auf die erzeugten Produktionseinheiten erhält ein Biobetrieb etwa die doppelten staatlichen Zuwendungen.

In Kürze- Monat Mai 2002

Weitere BSE Fälle meldet Frankreich. In diesem Jahr sind es 99 und 614 seit 1991.
Polen verzeichnet seinen 1. und Tirol seinen 2. BSE-Fall.

Irische Wissenschaftler haben in in Hühnerbrustfilets Rinder-Proteine gefunden und sie befürchten, dass das infektiöse Prion-Protein auch im Hühnerfleisch vorkommen kann.Bisher ist noch unbekannt, wie die “fremden” Proteine ins Fleisch gelangten. Nach der jetzigen Gesetzeslage ist es nicht verboten, dem Hühnerfleisch zusätzliche Proteine zuzufügen.

In Süd-Korea ist die MKS ausgebrochen. Bis zum 21. Mai ist dieser gleiche Virus wie 2001 in England bereits in 12 Schweinehaltungen in dem südostasiatiscehn Land festgestellt worden. Insgesamt sind dort bereits 92.000 Rinder und Schweine aufgrund MKS gekeult worden.
Der MKS- Ausbruch 2001 in den Niederlanden hat nach Schätzungen zu Kosten in Höhe von 185 Mio.€ bei Rindern und 140 Mio.€ bei Schweinen geführt.

Aus Mecklenburg-Vorpommern und Baden-Würtemberg werden ebenfalls Srapiefälle bei Schafen gemeldet.

Die bestätigten deutschen BSE Fälle sind um 4 auf 181 gestiegen-

Bei der wöchentlichen Internetumfrage auf der Raiffeisenseite  zu der Frage “Brauchen wir ein(e) neue(n) Landwirtschaftsminister(in)” antworteten von den 544 Teilnehmern 94% mit JA, 5% mit NEIN und 1% war unentschlossen. Der September 2002 wird es zeigen.

Noch immer wird Rindfleisch aus Argentinien eingeführt, dass keine BSE Tests durchlaufen hat!!!

  Ich wünsche Ihnen schöne Tage. Schauen Sie wieder vorbei!

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