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Heinis Homepage- bunt gemixt ab 2006

Alles wird teurer- jetzt auch noch die Milch!

Wir sind bereits seit Jahren an ständige teilweise kräftige Preiserhöhungen im Energiebereich gewöhnt. In dieser Zeit waren die niedrigen Preise für Nahrungsmittel oft die Inflationsbremse im Konsumbereich.

Als Landwirt habe ich in der Vergangenheit für meine erzeugten Produkte laufend weniger Euros bekommen. So ist der Auszahlungspreis für Milch auf rund 25 Cent pro Liter (1986 = 68 Pfennig) gefallen und für 100 kg (= 1 dt) Getreide bekam ich 2005 etwas mehr als 8 € (1968 = 38 DM). Alles ohne MWST. Bei diesen Preisen sind etliche meiner Kollegen auf die Erzeugung bzw. Verwendung ihrer Produkte im Energiebereich umgestiegen. Das hat hierzulande zu einer Verminderung der Überproduktion im Nahrungssektor geführt. Dazu kommen im Jahre 2007 weltweit schlechte Getreideerträge.

So hat auf meinem Betrieb die lange Frühjahrstrockenheit für Ertragseinbussen im Getreideanbau von rund 60% gegenüber dem Vorjahr gesorgt. Persönlich habe ich jedoch mehr Einkommen im Getreideanbau erzielt wie 2006. Grund dafür sind die fast doppelt so hohen Getreidepreise gegenüber 2006. Getreide ist momentan weltweit ein knappes Gut.

Auch die Milchbauern erzielen derzeit rund 10% mehr für die Milch; jedoch ist jetzt bereits absehbar, dass kurzfristig davon mehr als 50% von den gestiegenen Kraftfutterkosten, bedingt durch die höheren Getreidepreise, aufgezehrt werden.

Die Milchprodukte, besonders die Butter sind in den vergangenen Wochen kräftig im Preis gestiegen. Bei der Butter um rund 50%. Das sind weitaus mehr Prozente als der Milcherzeuger für den Rohstoff Milch erhält.

Bei den Getreideprodukten scheinen sich im August 2007 ebenfalls Preisanhebungen abzuzeichnen; doch werden oft die gestiegenen Rohstoffpreise für nötige Preiserhöhungen vorgeschoben. Würden lediglich die fast doppelt so hohen Getreidepreise an den Endkunden weiter gegeben, so dürfte sich z.B. ein kg Vollkornbrot mit 90 % Getreideanteil um höchstens 10 Cent verteuern. Ein Kasten Bier mit 10 Litern Inhalt dürfte um gut 40 Cent teurer werden. Hier beträgt der Braugerstenanteil rund 2,2 kg.

Der Getreidepreis ist in diesem Jahr wieder auf der Höhe wie vor 20 Jahren. Falls im kommenden Jahr weltweit eine gute Ernte eingebracht wird, so kann der Preis auch wieder fallen. Bei der Milch fehlen gegenüber 1968 noch etliche Cent. Ich gehe davon aus, dass sich der Preis hier bis auf 35 Cent weiter nach oben entwickeln wird. Die weltweite Nachfrage nach Milchprodukten nimmt zu.

Wenn Sie sich demnächst über gestiegene Lebensmittelpreise im Supermarkt ärgern, so ist das verständlich. Bedenken Sie aber, dass oft die Erzeuger (Landwirte) am wenigsten dazu beigetragen haben. Wir werden mit Sicherheit keine Millionäre, weil die Rohstoffpreise gestiegen sind. Meine Kollegen und ich können aber durchaus wieder positiver in die Zukunft blicken; denn bei den momentanen Getreidepreisen bleiben auch noch einige Euros als Gewinn übrig.

          

 Ich wünsche Ihnen schöne Tage. Schauen Sie wieder vorbei!