Aktuelles zum Thema BSE

6. Woche 2001
Unter der Adresse  www.raum-und-zeit.com  finden Sie etwas andere Meinungen!!

In der Schweiz wurden bis Ende 1998  282 ausgebrochene (sichtbare) BSE-Fälle am Rind registriert. In den Jahren 1999/2000 nochmals 42. Zu den Fällen in diesen beiden Jahren kommen 41, die wie bei uns seit Dez. 2000 am toten Tier festgestellt wurden. Auffällig ist, dass auf jeden sichtbaren BSE Fall ein über den Prionentest entdeckter kam.
In England zählte man bisher 170.000 Fälle, allesamt sichtbar; denn Untersuchungen am Schlachtkörper gab und gibt es auch heute nicht im Königreich. Man kann davon ausgehen, dass sich bei einer Untersuchung am toten Tier sich die Anzahl der dortigen Fälle deutlich erhöhen.

Vom 6. Dez. 2000 bis zum 2. Febr. 2001 sind an insgesamt 185361 Rindern BSE Tests  vorgenommen worden. Dabei lieferten 0,015% (28 Tiere) ein positives Ergebnis. Keines der Tiere zeigte vorher Auffälligkeiten. In fast allen positiven Fällen waren es Einzeltiere, das heisst, die getöteten Artgenossen im gleichen Bestand lieferten negative Ergebnisse.
Darum ist BSE für mich keine Seuche, aber wo ist da der logische Zusammenhang, dass ausschließlich “verseuchtes” Futter für BSE verantwortlich sein soll???

Damit ich nicht mißverstanden werde: auch ich als Landwirt plädiere dafür, dass Tiere, egal welcher Gattung, “sauberes” Futter bekommen. Gewisse Produkte (weniger bei uns- mehr in anderen Ländern) gehören einfach nicht in den Futtertrog und Medikamente wie Antibiotika haben dort schon lange nichts zu suchen -unabhängig von BSE.

Als Verbraucher bekommen Sie einige Daten zu meinem Betrieb unter

Nach Meinungsumfragen essen bei uns seit der BSE Krise etwa 66% aller Deutschen kein Rindfleisch mehr, nur 33% essen weiter wie bisher. In der Schweiz mit sehr viel mehr BSE Erkrankungen bei den Rindern sind die Zahlen genau umgekehrt.

Die Regierungserklärung von Frau Künast vor dem Bundestag am 8. Februar 2001
zur neuen Landwirtschaftspolitik finden Sie unter www.bml.de.

Etwas macht mich stutzig:

    In Zukunft soll Klasse statt Masse in der Landwirtschaft produziert werden. Ein begrüßenswerter Vorschlag! Einen Speiseplan für die Rindviecher hat Frau Künast auch gleich mitgeliefert: Wasser, Gras, Rüben und Getreide. Wie in alten Zeiten!
    Die neuesten Zahlen, die ich hinsichtlich unseres Selbstversorgungsgrades fand, beruhen auf das Erntejahr 1997. Danach betrug dieser bei Getreide 127%, Rind- und Kalbfleisch 124%, Milch 97%, Butter 77%, Schweinefleisch  79% und bei Geflügel 63%. Auf alle ldw. Nahrungsmittel betrug dieser 1998/99 lediglich 97%, wenn man die Importfuttermittel abzieht nur noch 90%.
    Da die Tiere auf den Höfen nach Frau Künast das fressen sollen, was der Betrieb produziert, dürfte in Zukunft unser Getreide verstärkt in den Futtertrog wandern. Falls auch noch der Silomais vom Speiseplan gestrichen wird, dürfte als Ersatz dafür ebenfalls Getreide Verwendung finden. Ob unser Korn dann noch ausreichend ist??
    Eine naturnahe Produktion ist wünschenswert; doch ist sie auch bis zuletzt durchdacht? Jede Umstellung auf den ökologischen Landbau, bringt deutliche Ertragseinbußen mit sich. Importfutter ist ebenfalls verpönt. Wenn heute ohne Importfutter die Menschen in unserem Land nur zu 90% mit heimischen ldw. Produkten versorgt werden können, so wird dieser Satz dann weiter sinken (ich schätze auf ca. 75%). Wo kommen die fehlenden Nahrungsmittel her??
    Eine andere Lösung wäre, den Menschen unseres Landes ebenfalls vorzuschreiben, was sie an Nahrung zu sich nehmen dürfen. Verzichten sie ganz auf tierische Produkte, so steigt die Selbstversorgung deutlich an. Vorsorglich wünsche ich guten Appetit!!

Das sind einige Gedanken, die beim Lesen der Regierungserklärung von Frau Künast auftauchten. Meistens wird jedoch nicht alles so heiß gegessen wie gekocht, das meint Ihr Hans- H. Hinck

  Ich wünsche Ihnen eine schöne Woche. Schauen Sie wieder vorbei!