Aktuelles zu Nitrofen....

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Aktuelle Meldungen:

  • 04.06.2002+++Die Halle in Malchin kann nicht als alleinige Ursache für die Nitrofen Verseuchung des Öko Weizens angesehen werden. Zu diesem Schluss kommt die “task-force”. Zudem sind bei GS agri positive Proben gefunden, die nicht mit dieser Halle in Verbindung stehen. Brandenburgs Landwirtschaftsminister Till Backhaus auf einer Pressekonferenz: ”Von einer endgültigen Aufklärung des Futtermittelskandals sind wir noch weit entfernt....”. Er spricht ferner von “Schwachstellen der Ökokontrollstellen und im Bereich der Futtermittelüberwachung”.
  • 04.06.2002+++Zur Halle selber- die Treuhand soll beim Verkauf Gutachten hinsichtlich von Kontaminitationen erstellen lassen haben. Es hat keine Beanstandungen gegeben. Die 4000 Tonnen Getreide fassende Halle ist des öfteren als Getreidelager von verschiedenen Firmen genutzt worden. Vor Einlagerung des letzten Getreides erfolgte im Sommer 2001 eine Naßreinigung.
  • 05.06.2002+++ Erste Vermutungen tauchen auf, dass eine Verunreinigung des Getreides mit Nitrofen bereits auf dem Felde entstanden ist. Es könnten verbotenerweise Nitrofen Restbestände zur Ernteerleichterung eingesetzt worden sein. Die hohe Konzentration und gleichmäßige Verteilung deute auf diesen Verdacht hin.
  • 05.06.2002+++Der Leiter des Instituts für Toxikologie und Umwelthygiene in München, Helmut Greim, sagt in “Die Zeit”, dass der Körper eines Erwachsenen mindestens 100.000-mal schwächer belastet wird als die Versuchstiere, an denen die Wirkung von Nitrofen getestet wurde. Selbst in der Tatsache, dass der Nitrofen Grenzwert in Nahrungsmitteln bis zu 1000-fach überschritten wurde, sieht der EU-Giftexperte keine Besorgnis; denn der Grenzwert von 0,01 Milligramm je Kilo sei unabhängig vom Gesundheitsrisiko festgelegt worden.
  • 07.06.2002+++Der “stern” berichtet in seiner neuesten Ausgabe von wissenschaftlichen Untersuchungen Berliner Chemiker, wonach das nitrofenhaltige ehem. DDR Herbizid “Trizilin25” stark mit dem Nervengift Dioxin belastet ist. Eine Probe auf diesen Stoff unterbleibe nach Aussagen des Magzins oft, da sie mehrere Wochen dauere und um die 2500 € koste.
  • 07.06.2002+++Die Geflügelwirtschaft prüft derzeit eine Klage gegen Frau Künast. Die Ministerin hat bei der Regierungserklärung gesagt, dass sich der Nitrofenskandal auf konventionelle Betriebe ausweite. Der Verband sieht in dieser unbegründeten Aussage eine Bedrohung der wirtschaftlichen Existenz der geflügelhaltenden Betriebe.
  • 07.06.2002+++In Niedersachsen sind alle 16 Proben von konventionellen Nahrungsprodukten nitrofenfrei. Auch in konventionellem Futter gibt es bisher keine positiven Funde.
  • 07.06.2002+++Die ersten 10.000 Hähnchen sind aufgrund des Skandals auf einem Öko Betrieb im Kreis Diepholz auf Anordnung des Besitzers getötet worden. Der Landwirt brauchte auf dem gesperrten Hof Platz für gesunde Tiere. Inzwischen sind bundesweit über 100 Öko Höfe gesperrt.
  • 08.06.2002+++Die EU will sich am kommenden Montag mit dem deutschen Nitrofen Skandal befassen. Sie bemängelt die mangelnde Kooperation mit der deutschen Seite und schließt ein europaweites Verkaufsverbot für deutsche Ökoprodukte nicht aus.
  • 08.06.2002+++Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins “Focus” ist auch Bio-Brotgetreide aus der Halle in Malchin bezogen wurde. Damit könnte auch dieses von Nitrofen betroffen sein. Untersuchende Stellen gehen inzwischen davon aus, dass die betroffene Lagerhalle nicht der alleinige Auslöser für die hohen Nitrofen Konzentrationen im Biogetreide ist.
  • 08.06.2002+++Der Skandal nimmt europäische Ausmaße an. Belgien will ab Montag nur noch deutsche Nahrungsprodukte mit dem Siegel “garantiert nitrofenfrei” ins Land lassen. Aus der Malchiner Lager ist Getreide auch in andere EU Länder geliefert worden.
  • 09.06.2002+++Heute kommen die Staatssekretäre aus den Agrarministerien von Bund und Länder zusammen. Sie wollen ein gemeinsames Papier zum Nitrofen Skandal erarbeiten und die EU unverzüglich über den neuesten Stand informieren, um eine angedachte Sperre für deutsche Ökoprodukte seitens der EU abzuwenden. Eine solche Maßnahme würde für viele Ökobetriebe das AUS bedeuten.
  • 09.06.2002+++Die nordrhein-westfälischen Behörden haben in den letzten Jahren bei über 3000 untersuchten Proben vornehmlich aus konventionellen erzeugten Nahrungsmitteln keine Rückstände entdeckt. In dem Paket, mit dem auf 150 Gifte untersucht wird, sind auch solche wie Nitrofen, Lindan und DDT enthalten. Allein in diesem Jahr wurden 1400 Proben untersucht. Bis auf die Nitrofenfunde in Ökoprodukten waren alle negativ.
  • 10.06.2002+++Fachleute zweifeln die Verseuchung des Öko Getreides mit Nitrofen in der Halle Jahre nach der Lagerung dieses Giftes stark an. Nach einer Beispielrechnung der Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) würden die hohen Nitrofenwerte im Staub umgerechnet auf 500 Tonnen Ökoweizen kaum noch Platz für Getreide in der Halle lassen.
  • 10.06.2002+++In der Malchiner Halle wurden nach Angaben des LKA Schwerin Nitrofen Werte von 77gr/kg gemessen. Ferner wurden 1994/95 aus der Halle 88 to. Pflanzenschutzmittel entsorgt, darunter 17 to. nitrofenhaltiges Trizillin. Zusätzlich gelangten 500 kg Trizillin “Fegegut” zur Müllverbrennung- wahrscheinich aus undichten Fässern.
  • 10.06.2002+++Die ARD Tagesthemen melden, dass die EU wohl keine Sanktionen gegen deutsche Bioprodukte einleiten wird. Auch die belgischen Behörden haben bis zum Abend noch nicht von der angedrohten Sperre für deutsche Lebensmittel, die nicht das Siegel “nitrofenfrei” enthalten, Gebrauch gemacht.
  • 10.06.2002+++In der Malchiner Halle soll 1999 bis zu 4000 to. Interventionsgetreide von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) zwischengelagert und anschließend ins Ausland verkauft worden sein.
  • 10.06.2002+++Die Untersuchungsergebnisse des Öko Geflügelfleisches, das in einem Bremer Kindergarten ausgeteilt wurde, liegen vor. Danach sind bei den verschiedenen Arten bis auf eine Probe mit 0,034 mg Nitrofen je kg alle anderen Proben deutlich unter der 0,01 mg/kg-Grenze. Dagegen wird  im Schweinefleisch eines “Demeter” Hofes in Schleswig Holstein Nitrofen nachgewiesen.
  • 11.06.2002+++Die EU ist der Meinung , dass Deutschland die Nitrofen Verseuchung des Getreides und die daraus entstehenden Folgen unter Kontrolle hat. Ein Verkaufsverbot für deutsche Ökoprodukte wird nicht verhängt.
  • 12.06.2002+++Jetzt ist auch die konventionelle Landwirtschaft von Nitrofen betroffen. Durch die Umdeklarierung von 72 to. Ökoweizen aus der Malchiner Halle wurde dieser zu 50.000 to. Mischfutter verarbeitet. Eine von mehreren Proben wies 0,35 mg Nitrofen je kg Getreide auf. Daraufhin sind vorerst 500 Betriebe (das sind fast 10%) in Mecklenburg- Vorpommern und 8 in Brandenburg gesperrt.
  • 12.06.2002+++In Niedersachsen ist in den Erzeugnissen von 39 geflügelhaltenden Biobetrieben Nitrofen nachgewiesen. 8 weitere Höfe sind aufgrund negativer Test wieder frei. Auch auf Öko Staatsbetrieben in Berlin und Bayern wurde im Futtergetreide Nitrofen gefunden.
  • 12.06.2002+++Hamburg veröffentlicht eine Liste mit hanseatischen Biogeschäften, in die möglicherweise mit Nitrofen belastetes Schweinefleisch gelangt ist.
  • 13.06.2002+++Bei einer Lieferung von Triticale nach Holland ist eine Nitrofenbelastung von 0,005 mg/kg festgestellt worden. Das Getreide stammt aus Thüringen und die Untersuchungen laufen noch. Es ist nicht auszuschließen, dass die Verunreinigung durch die Vorfrachten der LKW Transportfahrzeuge entstanden ist.
  • 14.06.2002+++Entgegen der ersten Ankündigung vom 12.6. sind in Mecklenburg- Vorpommern 330 landw. Betriebe aufgrund der Nitrofen Funde gesperrt. Insgesamt sind bundesweit in 7 Bundesländern 399 Höfe gesperrt.
  • 14.06.2002+++Der grüne EU Abgeordnete Friedrich Wilhelm Graefe zu Barendorf, der Anfang Mai bewußt mit Tiermehl verseuchtes Futter an Labors verschickte, spricht im Nitrofen Skandal von einer “verfilzten Futtermittelwirtschaft” und “Futtermittel Mafia”
  • 14.06.2002+++”Gift im Garten Eden” eine Recherche von Spiegel-Online
  • 14.06.2002+++Bayern ist Mecklenburg- Vorpommern bei der Bewältigung der vielen Tests auf Nitrofen behilflich. Heute wurde die Sperre von 33 Höfen in MV wieder aufgehoben, da sie keinen verseuchten Weizen erhalten haben.
  • 14.06.2002+++Frau Künast erwartet von der Futtermittelindustrie und den Versicherungen umfassende Hilfe für durch Nitrofen in Not geratene Bauern. Das Ministerium will selber den Landwirten mit entsprechenden finanziellen Mitteln unterstützen.
  • 15.06.2002+++Nach einem Bericht der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA) waren bei der Besichtigung der Halle in Malchin mehrere deutliche Spuren auf eine vorangegangene Lagerung von Pflanzenschutzmitteln sichtbar. Vor der Vermietung der Lagerhalle diente diese von 1992 bis 1994 der Treuhand als Sammelstelle für zu entsorgende Pflanzenschutzmittel.
  • 15.06.2002+++Die Vertreter der BBA zeigten sich verwundert darüber, dass diese Halle mit offensichtlichen Mängeln bei zwei Untersuchungen durch das zuständige Amt für Landwirtschaft und durch die EU-Kontrollstelle für ökologische Verarbeitung und Erzeugung ldw. Produkte vor wenigen Monaten für die Getreidelagerung freigegeben wurde.
  • 15.06.2002+++Die Meldung des LKA im Nitrofenskandal vor wenigen Tagen, wonach die frühere Sicherheitsbeauftragte des Lagers in Malchin ausgesagt haben  soll, dass in der Lagerhalle über Jahre hinweg Pflanzengifte auf die Erde getropft sind, wird jetzt im Spiegel von der Zeugin dementiert. Gegenüber dem Spiegel erklärte die Frau, dass sie lediglich von "zwei oder drei Fässern, die Korrosionsspuren aufwiesen" gesprochen hat.  Im Entsorgungsprotokoll sind keine beschädigten Fässer aufgeführt und auch  die Fotos liefern keine Anhaltspunkte für lecke Fässer. Außerdem sind nach diesem  Papier nicht 17 to. nitrofenhaltigesTrizillin, sondern über 50 to. entsorgt  worden.
  • 16.06.2002+++In Niedersachsen dürfen Nahrungsmittel mit unter 0,01 mg Nitrofen je kg in den Verkehr gebracht werden, wenn diese entsprechend gekennzeichnet sind. So ist aus dem Landwirtschaftsministerium in Hannover zu vernehmen.
  • 17.06.2002+++Das “Landvolk” berichtet in seiner neuesten Ausgabe über die Malchiner Halle, dass der Hallenboden “von schweren Radladern aufgerissen und erheblich beschädigt war”. In diesen Boden gelangte dann das nitrofenhaltige Spritzmittel aus beschädigten Fässern.
  • 18.06.2002+++Die Ergebnisse von 200 Futtermittel- und 133 Lebensmittelproben in Mecklenburg- Vorpommern liegen nach Aussage des zuständigen Landwirtschaftsministers vor: alle Ergebnisse liegen unter 0,01 mg Nitrofen je kg.
  • 18.06.2002+++Ab sofort können Landwirte, die aufgrund des Skandals in Zahlungsschwierigkeiten geraten sind, zinsgünstige Darlehen der ldw. Rentenbank erhalten. Auch Umstrukturierungsbeihilfen sowie eine Stundung für Pachtzahlungen an Land oder Bund sind möglich.
  • 18.06.2002+++Die “Bund-Länder-Arbeitsgruppe Nitrofen” hat beschlossen, den Grenzwert für Nitrofen in Babynahrung von 0,01 mg/kg auf 0,005 mg/kg zu senken (das ist die derzeitige Nachweisgrenze). Der Bundesrat muss dieser Verordnung zustimmen. Einige Bundesländer möchten den Wert 0,005 auf alle Lebensmittel anwenden.
  • 18.06.2002+++In Mecklenburg- Vorpommern ist eine weitere Halle mit erhöhten Nitrofenwerten gefunden worden. Das Schweriner Landwirtschaftsministerium hat jetzt wieder Zweifel an der bisherigen offiziellen Theorie, dass die Verseuchung des Öko Weizens ausschließlich in der Malchiner Halle erfolgte.
  • 19.06.2002+++Bisher sind alle ausgewerteten Proben in Brandenburg nitrofenfrei und die Sperren der betroffenen Betriebe sind aufgehoben. Die Kosten für eine Probe betragen 50 bis 60 €. In Mecklenburg- Vorpommern sind weitere 17 Betriebe entsperrt worden.
  • 19.06.2002+++Der deutsche Raiffeisenverband (DRV) will von Nitrofen betroffenen landw. Betrieben kurzfristig helfen. Eine entsprechende Schadensanalyse ist in Arbeit. Ausdrücklich weist der DRV die pauschalen Vorverurteilungen zurück, fordert aber eine rückhaltlose Aufklärung und eine Haftung der Schuldigen.
  • 19.06.2002+++Die heutigen Gespräche zwischen Frau Künast, dem Bauernverband und der Futtermittelindustrie führten zu keinem Ergebnis. Die Einrichtung des von Frau Künast gewünschten Hilfsfonds für nitrofengeschädigte Betriebe lehnte die Futtermittelindustrie ab.
  • 20.06.2002+++In Niedersachsen sind bisher auf den nitrofengesperrten Betrieben 16.500 Legehennen, 5.000 Masthähnchen und 2.500 Puten auf Anordnung und Kosten der Besitzer getötet worden. 450 to. Eier sind bisher entsorgt worden und täglich kommen 7 to. dazu. Derzeit sind in NS 38 Betriebe gesperrt.
  • 21.06.2002+++Nachdem der von Frau Künast gewünschte Hilfsfond für Nitrofen geschädigte Bauern gescheitert ist, ruft die Ministerin jetzt die betroffenen Landwirte zur Durchsetzung einer Sammelklage gegen die Futtermittelindustrie auf. Der deutsche Bauernverband (DBV) prüft für die ihm angeschlossenen Landwirte ebenfalls  rechtliche Schritte; allerdings auch gegen staatliche Stellen; denn nach Ansicht des DBV arbeiten die Behörden bei den Untersuchungen zu langsam.
  • 21.06.2002+++Bei allen 334 Betrieben in Mecklenburg-Vorpommern ist die Sperre mit sofortiger Wirkung aufgehoben worden. Die Proben, die um den 10. Juni zu einem positiven Nitrofenfund führten, sind erneut von 2 unabhängigen Labors untersucht worden. Alle Ergebnisse sind negativ!!!! Damit ist das durch die Firma FUGEMA ausgelieferte Mischfutter an konventionelle Landwirte einwandfrei.
  • 24.06.2002+++Auch der Futtermittelhersteller Fugema kann wieder voll produzieren, da nach einer intensiven Reinigung alle Staubproben bei einer erneuten Untersuchung negativ reagierten.
  • 28.06.2002+++Es kehrt Ruhe ein um Nitrofen. In Brandenburg sind wieder alle Betriebe frei. Dagegen sind in Niedersachsen noch 14 Ökobetriebe mit über 125.000 Stück Geflügel und 4.000 Schweinen gesperrt. Auch die Firma GS agri darf wieder Ökofutter produzieren. Ihr war nicht nachzuweisen, dass sie wissentlich Futter mit Nitrofen verunreinigt hatte.
  • 01.07.2002+++Die GS agri ist von allen Vorwürfen frei, die im Zuge des Nitrofen-Skandals gegen diese Futtermittelfirma besonders von der Bundesregierung erhoben wurden. Schon im März 2002 hatte nach einer Presseerklärung GS agri mit ihren Abnehmern weitere Sicherungs- und Kontrollsysteme verabredet, um schadstofffreie Futtermittel ausliefern zu können.
  • 03.07.2002+++Zur Frage “Halten Sie den Nitrofen Skandal für aufgeklärt?” antworteten insgesamt 278 Personen auf der Internetseite von Raiffeisen. 80% sagten NEIN, 16% JA und 4 % waren unentschieden.

  Das Thema Nitrofen scheint mit dem Monat Juli 2002 abgeschlosen!