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BSE & Fleischkonsum

Im Zusammenhang mit BSE haben sich etliche Menschen vom Rindfleischverzehr abgewendet und sind auf andere Fleischarten umgestiegen. Andere essen kein deutsches Rindfleisch, sondern bevorzugen z.B. das aus Argentinien, welches  angeblich “sicherer” ist und einige haben sich grundsätzlich vom Fleisch als Nahrungsmittel verabschiedet.

Mein Beitrag respektiert die Meinung des Einzelnen zum Thema “Fleischkonsum”, liefert darum nüchterne Zahlen und einige Hinweise, die oft nicht bekannt sind...

Fleischverzehr in der EU!

Fleischverzehr in der EU im Jahre 1999 in kg pro Kopf der Bevölkerung
(in der Gesamtmenge sind zusätzlich Pferde- und sonstiges Fleisch, sowie Innereien enthalten)

Konsum insgesamt
und nach Tierarten

Insgesamt

Rind- und Kalb

Schwein

Schaf- u. Ziege

Geflügel

Spanien

86,6

10,3

48,4

4,0

16,7

Frankreich

73,9

18,9

27,4

3,4

14,0

Dänemark

72,2

13,9

47,4

0,6

9,8

Irland

72,0

11,7

27,0

5,5

18,7

Portugal

70,4

10,8

32,1

2,3

18,4

Belgien u. Luxemburg

64,2

13,2

32,2

1,1

12,5

Österreich

63,8

13,0

40,0

0,8

10,0

Deutschland

63,5

10,7

40,9

0,8

9,1

Italien

61,2

17,1

27,2

1,1

10,9

Niederlande

56,7

12,8

30,3

0,9

12,7

Griechenland

56,4

13,9

18,7

8,9

12,5

Großbritanien

52,1

11,7

16,7

4,4

16,9

Schweden

48,6

13,5

28,8

0,5

5,8

Finnland

46,9

13,0

25,1

0,3

7,7

Durchschnitt

64,8

13,5

31,6

2,5

12,8

Fleischverzehr in Deutschland
(in den letzten 50 Jahren in kg/pro Kopf)

   Jahr

1950

1975

1985

1995

1999

Rind-/ Kalbfleisch

9,0

15,3

15,1

11,4

10,7

Schweinefleisch

13,9

31,9

41,8

39,6

40,9

Schaffleisch

0,4

0,4

0,5

0,7

0,8

Pferdefleisch

0,6

0,1

0,1

0

0

Geflügelfleisch

0,7

5,4

5,6

8,0

9,1

Sonstiges Fleisch

0,6

0,7

1,0

0,9

1,0

Innereien

1,0

2,0

2,1

1,2

1,1

Gesamt Fleischverbrauch

26,2

55,8

66,1

61,8

63,5

Mit der Wohlstandsgesellschaft ist auch der Fleischverzehr gestiegen.
Der Fleischverzehr in Deutschland hat sich in den vergangenen 15 Jahren kaum verändert, lediglich verschoben. Das Rindfleisch auf dem Teller wurde besonders vom Geflügelfleisch verdrängt.

Anfang 2001 wurde in Deutschland das angeblich sichere Rindfleisch aus Argentinien angepriesen. In den ersten 8 Monaten des Jahres 2000 wurden immerhin 25.700 to. Rindfleisch aus diesem südamerikanischen Staat eingeführt. Das ist etwa ein Viertel aller Rindfleischimporte. Dazu ist anzumerken:

  • die Rinder laufen dort zwar auf der Weide, werden jedoch in den letzten Monaten intensiv mit Kraftfutter ausgemästet.
  • strenge Untersuchungen und Kontrollen wie bei uns sind in Argentinien wie auch in vielen anderen Ländern außerhalb der EU unbekannt.
  • es gibt in Argentinien keine Tierkörperbeseitigungsanstalten, die eine sichere Vernichtung der Kadaver gewährleisten. Verendete Tiere werden vor Ort “entsorgt”.

Durch die BSE Krise wird der Fleischkonsum insgesamt weiter abnehmen.

Der Trend -weniger Fleisch vom Rind und mehr vom Geflügel- wird sich fortsetzen. So rechnen Experten im Jahre 2001 damit, dass erstmals mehr Geflügelfleisch als Rindfleisch verspeist wird. Dabei wird dieser zusätzliche Bedarf nur über Großmästereien abgedeckt werden können.

Der Abstand zwischen Erzeugerpreis und Fleischpreis an der Ladentheke wird aufgrund BSE in Deutschland zunehmen; denn

  • durch das Verwertungsverbot von Tiermehl steigen die Kosten für Schlachtung und Zerlegung beim Schwein um ca. 25 DM.
  • beim Rind entstehen zusätzliche Kosten von etwa 250 bis 300 DM für Entsorgung nicht verwertbarer Teile, sowie für den BSE Test.
  • den Geflügelschlachtbetrieben entstehen durch das Tiermehl-Verwertungsverbot zusätzliche jährliche Kosten von ca. einer Milliarde DM.

Bedenken Sie:
Keine Fleischart wird so intensiv untersucht, wie Rindfleisch.
Fleisch enthält für unsere Gesundheit wichtige Bestandteile.
Es gibt kein “100 %-ig sicheres” Nahrungsmittel-

     auch pflanzliche Produkte unterliegen den Schadstoffen der Luft.

    

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